Es beginnt schon mit der Auswahl des Grundstückes und der dortigen Infrastruktur, der Entscheidung über das Konstruktionssystem und dessen Materialien, beinhaltet den Wartungs- und Betriebsaufwand und endet schlussendlich in dem Wiederverwendungspotenzial der einzelnen Baustoffe.
Doch wie kann die Entscheidung für eine richtige ökologische Bauweise gefällt werden? Der erste Schritt ist eine effiziente Grundrissplanung in der Vorentwurfsphase. Darauf aufbauend kann passend zum Entwurf über mögliche Bauweisen und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile nachgedacht werden. Danach gilt es, das Zusammenspiel von bautechnischen, bauphysikalischen, raumklimatischen, wirtschaftlichen und ökologischen Kriterien abzuwiegen.
Eine kompakte und bedarfsgerechte Planung des Bauobjekts spart Bauvolumen und Material und damit Ressourcen sowie Errichtungs- und Betriebskosten.
Durch eine intelligente Planung kann beispielsweise auf 130 m² das gleiche Raumprogramm sichergestellt werden, wie auf schlecht strukturierten 150 m². Allein 5 m² Wohnnutzflächeneinsparung können
12.500 € und 7,5 t Material in der Errichtung einsparen.
Die Entscheidung über die Bauweise sollte bewusst getroffen werden. Damit wird der Grundstein für eine Vielzahl weiterer, eingesetzter Materialien gelegt, insbesondere was die Dämmung betrifft. Holzbau- und Ziegelbauweisen sind aus ökologischer Sicht zu favorisieren. Stahlbeton ist im Einfamilien- und Reihenhaus nur für den Keller zu empfehlen.
Bauleute sollten sich immer mit der Bauweise identifizieren können. Nicht jedem sagt ein Haus aus Holz zu.
Wovon die Ökobilanz eines Baustoffs abhängt wird unter dem Punkt Ökologische Bewertung von Baustoffen und Gebäuden erläutert. Dabei wird deutlich, dass sich nicht nur der Rohstoff aus dem der Baustoff primär hergestellt wird auf den ökologischen Fußabdruck auswirkt, sondern noch viele weitere Faktoren ihren Einfluss nehmen. Umweltproduktdeklarationen (z.B. EPD‘s) geben dazu Aufschluss. Sie bilden den Herstellungsaufwand, die Inhaltsstoffe und auch eine Einschätzung zum Wiederverwendungspotenzial ab.
EPS (im Allgemeinen auch als Styropor bekannt) besteht aus dem Rohstoff Erdöl. Allerdings hat der sogenannte „graue EPS“ eine hohe Dämmleistung. Dessen Verwendung spart Dämmstärke und somit auch Material ein. Dies wird dem ökologischen Impact gegengerechnet. EPS ist kein „Sondermüll“ oder gefährlicher Abfall und darf in Müllverbrennungsanlagen thermisch verwertet werden.
In einem Gebäude stecken sehr viele Baumaterialien, die ausschlaggebend für eine Umweltbilanzierung sind (z.B. Rohrleitungen, Lüftungskanäle, Elektroinstallationen oder Möbel). Ein ökologischer Innenausbau kann ein gesundes Wohnraumklima fördern. Ökologische Innenraumfarben, Kleber (z.B. für Parkett oder Fliesen) und Möbel emittieren wenig bis keine Schadstoffe und schaffen ein Wohlfühlklima.
Je länger ein Bauteil ohne Wartungmaßnahmen auskommt, desto ökologischer ist es.
Für eine einfache Abwicklung der Wartungsarbeiten sollten gebäudetechnische Installationen und Schächte leicht zugänglich eingeplant werden.
Ressourcen zu schonen kann auch heißen, dass nicht immer neue Produkte notwendig sind. Secondhand-Internetportale können eine günstige Bezugsquelle für gebrauchte und funktionstüchtige Bauprodukte sein. Ebenso können Bauprodukte zweiter Wahl oder „Restposten“ von Herstellern bzw. im Baustoffhandel interressant sein.