Um eine gute Luftqualität zu erzielen, aber möglichst wenig Luft zu benötigen, setzt das Komfortlüftungskonzept auf das Kaskadenprinzip. Denn unnötig hohe Luftmengen bedeuten einen hohen Strombedarf und die Gefahr von trockener Luft. Durch das Kaskadenprinzip wird die Luft mehrfach genutzt. Zuerst werden mit der frischen Außenluft Wohn- und Schlafräume sowie anschließend – über den Gang oder direkt – Küche und Bad belüftet. Von dort wird die „verbrauchte“ Luft über die Abluftleitung wieder abgeführt. Würde in jedem Raum eine Zu- und Abluft angebracht, würde dies sowohl einen erhöhten Verrohrungsaufwand als auch eine Verdoppelung der Luftmenge bedeuten.
Die Voraussetzungen für das Funktionieren dieses Lüftungsprinzipes werden bereits in der Grundrissorganisation geschaffen. Die Raumkonfiguration kann vom Architekten in Zusammenspiel mit dem Lüftungsplaner derart optimiert werden, dass selbst in den Wohnräumen keine Zuluft mehr erforderlich ist. So lassen sich Lüftungskanäle und Auslässe auf ein Minimum reduzieren. Die Lüftungsanlage kann dadurch kostengünstiger und wartungsärmer ausgeführt werden.
Damit eine Wohnraumlüftung zur „Komfortlüftung“ wird, sind eine fachkundige Planung und ein sachgerechter Einbau von entscheidender Bedeutung. Besonders zu achten ist dabei auf die zugeführten Luftmengen, die Strömungsgeschwindigkeit, auf den Filter sowie auf die individuell passende Wahl des Lüftungsprinzips.
Etwas aufwändiger, aber durchaus möglich ist die Installation einer Komfortlüftung in der Sanierung. Die Komponenten sind im Wesentlichen dieselben – einzig die Leitungsführung verlangt etwas mehr an Denkarbeit, da die circa 7 cm dicken Schläuche pro Raum so unauffällig wie möglich in den Bestand intigriert werden sollten. Auch Einzelraumlüfter mit Zu- und Abluft können für einzelne Räume, wie zum Beispiel Schlafzimmer oder Arbeitszimmer, gute Dienste leisten.
Auf der Homepage des gemeinnützigen Vereins Komfortlüftung finden Sie weitere nützliche Infos zu Lüftungsanlagen: www.komfortlüftung.at
Die Außenluftansaugung befindet sich an einem unbelasteten Ort. Es sollte beispielsweise keine Beeinträchtigung durch Verkehrsemissionen oder Wärmeinseln im Sommer vorhanden sein.
Das Gerät umfasst Filter, Ventilatoren und den Wärmetauscher. Im Wärmetauscher wird die Wärme der abgeführten Innenraumluft genutzt, um die Frischluft vorzuwärmen. Abluft und Zuluft kommen dabei nicht in Berührung.
Die Verteilerbox stellt die Zentrale der Luftkanalverteilung dar, wo die einzelnen Zu- und Abluftleitungen zusammenlaufen. Die Verteilerbox kann auch als Schalldämpfer fungieren.
Über das Zuluftsystem wird die frische, temperierte Luft den Wohn- und Schlafräumen zugeführt.
Von den Wohn- und Schlafräumen wird die Luft mittels Überströmöffnungen in die Küche sowie in die Sanitärräume geleitet.
Die „verbrauchte“ Luft wird über die Abluftleitungen zum Lüftungsgerät zurückgeführt.
Nachdem die Abluft durch den Wärmetauscher geführt wurde, gelangt sie über die Fortluftleitung wieder ins Freie.
Über das Bedienpanel wird die Anlage vom Nutzer bedient und der Betriebs- und Filterzustand angezeigt. Steuerungstechnisch erfolgt die Anpassung der Luftmenge vorzugsweise über ein Zeitprogramm oder automatisch über Luftqualitätsfühler z.B. einen CO2-Sensor. Zusätzlich kann die Lüftungsstufe bei Bedarf manuell verändert werden.