Gebäudeteile | OIB-Richtlinie 6 | Sehr gut | Hervorragend |
Außenwand | ≤ 0,35 | ≤ 0,18 | ≤ 0,14 |
Fenster | ≤ 1,40 | ≤ 0,90 | ≤ 0,80 |
Dach / oberste Decke | ≤ 0,20 | ≤ 0,14 | ≤ 0,11 |
Decke zu Keller bzw. erdberührter Fußboden | ≤ 0,40 | ≤ 0,25 | ≤ 0,14 |
Die aktuell gültigen Anforderungen bei der Sanierung einzelner Bauteile im Rahmen der Wohnhaussanierungsrichtlinie des Landes Tirol finden Sie auf der Homepage der Wohnbauförderung.
Wärmebrücken sind kleinräumige thermische Schwachstellen in einem Bauteil bzw. an einem Gebäude, über die Wärme verstärkt nach außen abgeleitet wird. Ursachen sind geometrische Gegebenheiten (z.B. Außenwandecke) oder konstruktive Schwachstellen. Besonders gefährdet sind Übergänge von einem Bauteil zum anderen wie z. B. von der Außenwand zum Balkon bzw. der Terrasse oder beim Anschluss zum Fenster.
Im Bestand typische Wärmebrücken finden sich häufig beim statisch notwendigen Einsatz von Stahlbeton, wie beispielsweise einer durchlaufenden Balkonplatte oder einem Fenstersturz. Stahlbeton leitet Wärme wesentlich besser ab als ein Ziegel und führt nicht nur zu erhöhten Wärmeverlusten über diese Bereiche, sondern auch zu niedrigeren Oberflächentemperaturen an der Rauminnenseite. Dadurch steigt das Potenzial zur Schimmelbildung und das Raumklima kann unangenehm beeinflusst werden.
Im Neubau ist die Vermeidung von Wärmebrücken oberstes Gebot, in der Sanierung gilt es, primär die vorhandenen Wärmebrücken zu entschärfen.
Undichtheiten in der Gebäudehülle führen ähnlich wie Wärmebrücken zu hohen Wärmeverlusten und sind häufig Ursache für Bauschäden. Die Wirkung von kleinen Fugen und Ritzen wird meist unterschätzt. Warme und feuchte Raumluft kann von innen in die Fugen eindringen und somit die Bausubstanz durchfeuchten. Dies kann zu massiven Bauschäden und in der Folge zu Schimmelbildung führen. Luft- und winddicht bedeutet, dass die Gebäudehülle keinen ungewollten Luftaustausch zulässt. Die luftdichte Ebene verhindert lediglich die unkontrollierte Luftströmung. Ein Austausch von Feuchte und Wasserdampf zwischen innen und außen findet per Diffusion weiterhin statt.
Gerade bei der Sanierung kann sich die Herstellung der Luft- und Winddichte als sehr schwierig erweisen: Unzugängliche Bereiche, verschiedenste Materialien aus dem Bestand und komplizierte Dachstuhlkonstruktionen stellen erhöhte Anforderungen dar. Durchdringungen der luftdichten Ebene, beispielsweise im Anschlussbereich vom Fenster zur Außenwand, durch Elektroinstallationen, Abluftrohre oder Kamine sind potenzielle Gefahrenstellen. Die luftdichte Ebene wird üblicherweise an der Innenraumseite hergestellt. Im Massivbau bildet der Innenputz die winddichte Ebene, im Holzbau stellt die erforderliche Dampfbremse gleichzeitig die Luftdichtheit her. Um eine entsprechend luftdichte Hülle zu erreichen, muss die Luftdichtheit geplant werden. Als Grundprinzip kann bei der Planung die sogenannte Stift-Regel angewendet werden. Das beheizte Innenvolumen muss ohne Unterbrechung vollständig umfahren werden können (orange Linie). Bei Bauteilübergängen und Durchdringungen dieser Linie muss im Detail geklärt werden, wie die luftdichte Verbindung herzustellen ist.
Die winddichte Ebene befindet sich immer an der Außenseite eines Bauteils. Sie verhindert das Eindringen von Außenluft (Wind) in die Dämmebene. Mangelhafte Winddichtung kann dazu führen, dass die Dämmwirkung geschwächt wird.